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 Aber beharret auf diesem Weg, seid standhaft im Glauben an JEsum und Sein heiliges Verdienst: Gott mach’ euch standhaft, Sein heiliger Geist erhalte euch im Glauben! – Denn was hilft’s, eine kleine Weile auf dem rechten Pfad gewandelt, eine kurze Zeit geglaubt zu haben?

 Nur wer im Glauben, nur wer auf dem rechten Pfad bis in den Tod beharret, nur der wird das Ende seines Glaubens davon bringen, nur der das Ziel seines Weges erreichen, nämlich der Seelen Seligkeit in der ewigen Stadt.

 Wer aber nicht beharret, wer abkommt von dem einzig rechten Wege JEsu, der kommt zu diesem seligen Ziele nicht! Den Weg hat er verloren, so ist ihm das Ziel entrückt. Wie ein verlorenes Schaf weiß er nicht, wohin er geht, er gehe, welchen Weg er will. Jeder Weg, der nicht JEsus heißt, ist ein Irrweg, ohne Jesum, ohne den Weg, der Wahrheit und Leben ist, geht man immer nur der ewigen Finsternis, dem ewigen Tode zu.

 Vor solcher ewigen Finsternis, vor diesem ewigen Tode möcht’ euch euer Gott in Gnaden bewahren, möcht’ euch gerne sicher zu seiner ewigen und seligen Ruhe bringen.

 Darum hat Er auch den rechten Weg offenbaret, und euch auf ihn versetzt, darum offenbaret Er euch auch in unserm Texte, worin die Verführung von dem einzig rechten Weg bestehet, damit ihr euch gegen sie mit Wachen und Beten besser rüsten könnet! Das ist die Verführung, Geliebte! daß ihr saget: „Wir haben keine Sünde“, daß ihr eure Sünde verläugnet.

 Und das ist wahr. Ja, so wahr in keinem Andern Heil, auch kein anderer Name den Menschen gegeben ist, darin sie sollen selig werden, ja so wahr Jesus der einzig wahre Weg zur Seligkeit ist, so wahr ists, daß die Verläugnung der Sünde die Verführung ist, dadurch wir diesen einzig wahren Weg verlieren.

 Gott hat alle Welt beschlossen unter die Sünde, auf daß Er sich Aller erbarme in Christo JEsu.

 Alle Menschen, die in die Welt kommen, müssen Gott darin Recht geben, daß sie Sünder sind, nur dann haben sie Theil an JEsu Christo und seinem Heile. Aus unbegreiflicher Liebe zu den Sündern, nicht zu den Gerechten, die Sünder selig zu machen von ihren Sünden, hat sich der eingeborene Sohn seiner Herrlichkeit entäußert und Knechtsgestalt angenommen.

 Die Sünde hat Er getragen in Seinem Tod am Kreuz, die Sünder vom Fluch befreiet, eingeladen zu Seinem Reich, „Sünder sind Sein Himmelreich!“