bewahren.‘ Man müsse das Wort Gottes, wie jedes Wort bewahren vor allem im Gedächtnis – aber so, daß man es hat, wenn man es braucht, sonderlich für die Stunden der Anfechtung. Es sei leicht für den Menschen am Wort fest zu halten, so lange der Prediger da sei, welchem man die Erweckung verdanke – aber es gelte nicht an Menschen das Herz zu hängen, sondern dem ewigen Tröster im Worte Gottes, dem puren Worte sich zu vertrauen und das gelernte Wort zu bewahren. Wer dieses Wort hört und bewahrt“ – so schließt die Predigt – „der wird hier schon selig gepriesen und wahrlich – mit Recht. Wer das Wort bewahrt, bewahrt sich Gewißheit der Vergebung der Sünden, den Frieden, bekommt Kraft zum guten Kampfe etc. Dies alles, schon in dieser Welt und erst in jener Welt, wo man zu dem gelangt, der das Wort gesprochen – dem man’s geglaubt hat wider alle Einreden des Teufels, wenn man den sieht, dem man hier geglaubt und alles sieht und schmeckt und erfährt was man hier geglaubt – wie sollte dort nicht selig sein, wer Gottes Wort hier gehört und bewahrt hat.“
Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 1, 2. Auflage). Gottfried Löhe, Nürnberg 1874, Seite 295. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_1_(2._Auflage).pdf/305&oldid=- (Version vom 1.8.2018)