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 3. „Man setzt hinzu, dies geht ferner aus den öfteren Klagen in Ihren und Ihrer Consorten Predigten hervor, daß das Evangelium von den meisten nicht lauter und rein gepredigt werde!“
 „Ich gestehe, daß ich bei im Texte liegender Veranlassung einige Mal geäußert habe, daß in unserer Zeit von sehr vielen das Evangelium nicht lauter und rein gepredigt werde, wobei ich aber bemerke, daß dies in Bezug auf die Umgegend um so weniger geschehen sei,

    können, was sie mögen. Daher die ganze Sache. Wären andere Männer an der Spitze, so würden wir Lob ernten; unter solchen Umständen ist’s kein Wunder, daß man uns plagt.
     „So kann man auch zuversichtlich behaupten, daß sich hiesigen Orts keine ,Conventikel‘ ergeben hätten, wenn ein Mann von anderer Ueberzeugung die bewußte Untersuchung geleitet hätte. Man hat gefunden, was man finden wollte.
     d. ,Ich solle das thätige Christenthum in todten Gefühlsglauben verwandelt haben.‘
     „So viel ich weiß, hat Herr Landrichter B. selbst an die Regierung berichtet, daß jene der Conventikel beschuldigten hiesigen Frauen großen Theils nicht ein reines Leben geführt haben. Dennoch werden sie jetzt ,Pietistinen‘ genannt, gewiß nicht darum, daß sie in ihren Sünden geblieben sind. Ihr gegenwärtiges Leben ist meines Wissens unsträflich. Sie sind auch keineswegs die einzigen Gemeindeglieder, welche hiesigen Orts ihr Leben gebessert haben. – Wo nun das Leben der Menschen sich ändert, da ist ja der Glaube nicht todt, sondern lebendig. Diese Klage hat keinen Grund und ist als eine Lüge Beweis keines besonders thätigen ,Christenthums‘.“