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eingreifen, einen nachtheiligen religiösen Separatismus erzeugen und das thätige Christenthum in eine todte, kraft- und lebenlose Gefühlsreligion verwandeln. Was können Sie dagegen vorbringen?“
 Herr Vicar Löhe erwiderte hierauf:
 „Wenn man unter Mysticismus so viel versteht, als ein Festhalten an den Symbolen der lutherischen Kirche, so bekenne ich allerdings, daß ich ein Mystiker bin; daß ich aber dadurch in die häusliche und bürgerliche Ordnung störend eingreife und einen religiösen Separatismus d. h. nach meinem Sinn eine Lossagung von der kirchlichen Lehre und dem kirchlichen Gottesdienste erzeuge und das thätige Christenthum in eine kraft- und lebenlose Gefühlsreligion verwandle, ist mir nicht bewußt; solche Anklagen müßten näher bewiesen werden.“[1]

  1. Auf seine Bitte erhielt Löhe die Erlaubnis, sich gegen die obigen zehn Klagepunkte schriftlich bei dem Consistorium zu verantworten. Seine schriftliche Vertheidigung ist im Wesentlichen von seinen protocollarisch abgegebenen [189]