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Text nicht. Ich muß einen anderen haben. Da schlug ich zum dritten Mal die Bibel auf, und diesmal bekam ich die Stelle Joh. 12, 38–41. ,Da wurde es mir feierlich zu Muth, – sagte er, zumal ich nun las: ,Solches sagte Jesaias, da er seine Herrlichkeit, Jesu Herrlichkeit, sah.‘ Nun hatte ich genug, und ich sagte: ,Hier bin ich, HErr, sende mich.‘“

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 Zur bestimmten Zeit gieng Löhe dann in die Humbertuskirche, wo Pfarrer Götz über Röm. 8, 38. 39 ihm in der Sacristei die Beichtrede hielt. „Hierauf gieng ich“ – so berichtet er in seinem Tagebuch – „nach der tröstlichen Absolution hinaus in die Kirche. Schnitzlein predigte über 2. Sam. 19, 24–30. Dann giengen wir zum Altar. – Ordinationsformel von Consistorialrath Fuchs gelesen, – Schwur, – etwa 3/411 Uhr Ordination-Handauflegung der Assistenten. (Götz: Römer 8, 38. 39. Schnitzlein: Halt im Gedächtniß Jesum Christ, der auferstanden ist von den Todten. Fuhrmann: Ich


    Worte erlaubt sind, ist auch meine Confession, die übrigen mit der Augustana übereinstimmenden symbolischen Bücher der evangelisch-lutherischen Kirche sind auch mir norma normata. Die Personen derjenigen, welche wider diesen unseren Glauben sind, haße ich nicht, sondern hege gegen sie aufrichtige Liebe, bitte aber mit dem heiligen Augustin flehentlich, ,o daß Du sie tödtetest mit dem zweischneidigen Schwert, Hebr. 4, 12, damit sie nicht mehr Deine Feinde seien. Ich wünsche, daß sie sich sterben müßten, auf daß sie Dir leben.‘ Gewiß ich haße keinen Menschen, aber ich haße von Grund der Seelen alle schädliche und verderbliche Lehre. Mit Gottes Hilfe will ich die wahre Lehre predigen und nicht verstummen, bis der Herr selbst mich, seinen friedliebenden Soldaten, aus der streitenden Kirche in die heilige Stille der triumphierenden Kirche aufnimmt! Desgleichen soll es mein ernstliches Bemühen sein, daß mein Leben meinem Glauben ähnlich sei, damit ich nicht, während ich anderen predige, selbst verwerflich werde. 1. Cor. 9, 17. Herr, ich warte auf Dein Heil. 1. Mose 49.
     „Am 8. Sonntag nach Trinitatis, am Tage vor St. Jacobi des Aelteren Tag.“