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Was will doch wohl nach dieser Welt
Dort in dem reichen Himmelszelt
Und güldnem Schlosse werden?“

 „Indeß, damit Du eben nicht meinst, ich wandle hier auf lauter Rosen und Wiesenblumen, so will ich Dir auch melden, daß meine Schwester Dorothea, seitdem Ihr dagewesen, schon wieder krank gelegen und gestern der erste Tag gewesen ist, da sie wieder ganz auf war.

 „Wenn ich wieder etwas weiß, will ich Dir’s schreiben. Lebe wohl und heilig in Deinem Glauben! Der Friede der Versöhnung mit Dir und den Deinigen.

 Amen.

W. Löhe, 
Predigtamtscandidat.“ 


 Das Jahr 1830 war vergangen, ohne daß sich eine Aussicht auf Eintritt ins geistliche Amt für Löhe zeigte.

 Anfangs Januar 1831 aber wurde er von seinem Freunde Kündinger aufgefordert, eiligst zu ihm nach Streitberg zu kommen, und sich um die Verwesung der in der Nähe von Streitberg gelegenen, eben vacant gewordenen Pfarrei Unterleinleiter zu bewerben. Mit Freuden folgte er diesem Wink und eilte sofort nach Streitberg und von da nach Bayreuth, wo er dem Consistorium seine Bitte vortrug. Vom 8. Januar bis 11. Februar war er von Hause abwesend und versah während des größten Theils dieser Zeit die Geschäfte der Pfarrei Unterleinleiter. Es behagte ihm wohl inmitten der winterlich beschneiten Berge, die im Mittelpunkt der fränkischen Schweiz gelegen, in der schöneren Jahreszeit ein Anziehungspunkt für so viele Reisende sind. „Möchten diese Berge“, ruft er aus, „deren Höhen auch Dein sind, voll Jauchzens werden über der Botschaft Deines Friedens! Frieden des Glaubens laß