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gewesen, daß lügenhafte Kräfte der Hölle walten, wo die Geisterei im Schwange geht, daß die Geistererscheinungen teufelischer Spuck seien, vom Satan erdichtet und vor armen Menschenkindern aufgeführt, um die Seelen von der Wahrheit zu kehren, von Gott zugelassen, um die gottlose Welt mit Lügen zu strafen und mit Schattenwerk zu plagen, weil sie die einfältige lichte Wahrheit in ihrer Schönheit nicht annimmt. 2. Thess. 2, 9. ff. ist anzuwenden.


7.

 Ganz auf diese Weise sprechen sich die edelsten Lehrer des Christenthums aus. Die alten Väter geben etwa wohl zu, daß eine abgeschiedene Seele zu besonderer Absicht, durch Gottes besondere Schickung den Lebendigen erscheinen könne (S. Luc. 9. die Erscheinung Mosis und Eliä). Aber sie behaupten fest, daß die Seelen nicht nach eigenem Willen erscheinen und wiederkommen können, – Gott habe verhindert, daß die Lebendigen den Aufenthaltsort und Zustand der Todten von ihnen selber lernen. Die heil. Schrift offenbare uns in lichter Klarheit vom Jenseits alles, was wir zu wissen nöthig haben. Sie berufen sich einstimmig auf Luc. 16. und beweisen daraus mit Macht, daß hier auf Erden keine abgeschiedene Seele irre. So urtheilt z. B. der heil. Chrysostomus († 407) unter summarischer Anführung fast alles dessen, was dir oben vorgelegt ist: „Es ist keine abgeschiedene Seele, die da spricht: „ich bin die

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Wilhelm Löhe: Was ist es mit den Geistererscheinungen?. C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1843, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Was_ist_es_mit_den_Geistererscheinungen.pdf/27&oldid=- (Version vom 24.7.2016)