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Zweck der Beschäftigung noch durch andere Spiele oder auf irgend eine andere Weise zu erreichen steht.

 Wir wollen nun einmal wieder versuchen, einzelne Spiele aufzuführen. Voran erwähnen wir die gymnastischen Spiele. Es befindet sich in unserm Hause über die gymnastischen Spiele ein eigenes Heft, welches einmal auf mein Bitten Herr Dr. Zahn zusammen schreiben ließ. Aus diesem kann sich die Schülerin überzeugen, was man unter gymnastischen Spielen versteht. Indem ich auf dieses Heft und andere Schriften und Bücher gleichen Inhalts[1] verweise, nenne ich etliche Spiele welche zur Aufklärung dienen können: das Ballspiel, das Ballonspiel, das Federballspiel, das Reifspiel, das Steinspiel, der Fangball, das Ringwerfen, Drachen steigen lassen, mit kleinen Windmühlen aus Kartenblättern laufen.

 Man dürfte übrigens zu den gymnastischen Spielen wohl auch noch manche Spiele rechnen, die nicht genannt werden, z. B. das Wippen (schaukeln auf einem Balken), das Balanciren, das Seilchenspringen, das Exerciren, das Schaukeln auf der schottischen Schaukel, wogegen aber die gewöhnlichen Schaukeln zu mißbilligen sind, weil sie leicht Anlaß zu geschlechtlichen Erregungen geben. Es dürfte wohl auch im Allgemeinen das Turnen zu empfehlen sein, so weit es sich eben für kleine Kinder, zumal für verschiedene Geschlechter eignet. Ebenso würde das Kegelschieben höchst unschuldig genannt werden können, wenn es nicht durch den elenden Mißbrauch, welchen die Welt davon gemacht hat, in Verruf gekommen wäre. Dieser Grund aber ist meines Erachtens stark genug, es zu lassen. Man könnte nun wohl auch sagen, daß nach demselbigen Grundsatz auch das Schießen mit der Armbrust, das Fahren mit dem Wagen und Karren zu verbieten sei, während man diese


  1. Man kann auch aus Dr. Schrebers „Aerztlicher Zimmergymnastik oder Darstellung und Beschreibung der unmittelbaren, keiner Geräthschaft und Unterstützung bedürfenden, daher stets und überall ausführbaren heilgymnastischen Bewegung für jedes Alter und Geschlecht etc.“, 45 Abbildungen Leipzig, lernen.
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Wilhelm Löhe: Von Kleinkinderschulen. Gottfried Löhe, Nürnberg 1868, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Von_Kleinkinderschulen.pdf/23&oldid=- (Version vom 8.8.2016)