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den Geringen aufrichtet aus dem Staub und erhöhet den Armen aus dem Koth, daß Er ihn setze neben die Fürsten, neben die Fürsten seines Volks: – der die Unfruchtbare im Hause wohnen macht, daß sie eine fröhliche Kindermutter wird! Halleluja!“ (Ps. 113, 6. ff.) Ist Er doch „ein Gott, der den Einsamen das Haus voll Kinder gibt, der die Gefangenen ausführt zu rechter Zeit, und läßt die Abtrünnigen bleiben in der Dürre!“ (Ps. 68, 7.) Wer weiß, ob Er nicht bereits „gürtet Sein Schwert an Seine Seite, der Held, ob Er sich nicht bereits schön schmücket? Es wird Ihm gelingen in Seinem Schmuck! Er zeucht einher der Wahrheit zu gut, und die Elenden bei Recht zu erhalten! Seine rechte Hand wird Wunder beweisen!“ (Ps. 45, 4. f.)




 Bis geschieht, was wir hoffen, was wir bereits nicht mehr blos ahnen, sondern dem Anfang nach mit Augen sehen, freuen wir uns, daß auch die Väter der Kirche auf unsrer Seite stehen und aus der Mehrzahl keinen Beweis, kein Kennzeichen der Kirche machen. Nur weniges hier zum Beleg. Die Leser werden sich freuen, das Altertum, den Hort der schriftscheuen Römer, so evangelisch reden zu hören.

 Justinus M. fragt: „Warum sind die Anhänger der reinen Lehre und eines reinen Sinnes Gott allein angenehm, da sie doch den Griechen, Juden und allen Ketzern an Zahl nicht gleichkommen, sondern ihnen weit nachstehen?“ „Das macht – antwortet er selbst – daß von der Minderzahl der Rechtgläubigen irgendwo gesagt ist: „Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt!“

 Athanasius beruft sich auf dieselbe Stelle der h. Schrift und spricht: „Werden wir nicht auf Gott hören, der da spricht: „Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt!“? Und wiederum: „Die Pforte ist eng und der Weg ist schmal, der zum Leben führt, und wenige sind, die ihn finden!“? Welcher Vernünftige wird nun nicht lieber bei den Wenigen sein mögen, die auf schmaler Straße zum ewigen Leben gehen, als sich denen beigesellen, die auf breiter Straße zum Verderben wandern?

 Basilius verweist auf die drei Männer im Feuer und spricht: