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Landen wieder laut erschallt; wenn sich viele über Land und Meer weg die Bruderhand reichen und ohne Verabredung einig sind, die h. Wahrheit der lutherischen Kirche aller Orten zu predigen und das Haupt nicht niederzulegen, es sei denn, daß man alle Kräfte Leibes und der Seele an die Ehre dieses Bekenntnisses gesetzt habe; was hinderts denn, zu glauben, daß wir im Morgenrothe ihres Ehrentages stehen? Der HErr ist unter uns! Spüren wirs etwa nicht? Laßt uns einig sein, Brüder, und unsre Einigkeit in der uralten Wahrheit und die Freude am HErrn sei unsre Stärke! Laßt uns die h. Kirche in Mitte der Confessionen würdiglich vertreten, in Lieb und Ernst! Laßt uns die Aufgabe unsrer Kirche in Betreff der Missionen erkennen und ihre Fackel in alle Lande tragen! Laßt uns einig sein! Laßt uns einig sein vor unserm Volke! Einerlei Wort und Lehre, einerlei Praxis der Lehrer, einerlei Lobgesang sei unter uns! Laßt uns eifern für die Einigkeit! Wir haben es Ursache. Einigkeit machte zwölf Apostel stark. Einigkeit macht auch uns stark. Unsre Einigkeit ist im allmächtigen Wort des Allmächtigen, welches alle Feinde niederlegt! Wir wollen einig sein – so werden wir schauen das Glück Jerusalems unser Leben lang. Wir werden des fröhliche Freude haben, die Welt aber wird erkennen, daß wir Seine Jünger sind. Denn es hat unsrer Kirche nie etwas gefehlt, um mit vollsten Händen Segen über die Welt auszustreuen, als die Einigkeit.

Ein Gott! Ein HErr! Ein Glaube! Eine Taufe!
Ein Ausgang, Ein Weg, Ein Eingang! Was
 wird uns fehlen?
 Gelobt sei Gott, der uns hilft!


Amen.