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siehst den gestrengen Zorn und unwandelbaren Ernst Gottes über die Sünde und Sünder, daß Er auch seinem eignen, allerliebsten Sohn hat nicht wollen die Sünde losgeben, Er thäte denn für sie eine solche schwere Buße, als Er spricht durch Jesaiam 53, 8.: „Um die Missethat meines Volkes war Er geplaget.“

 „Was will dem Sünder begegnen, wenn das liebste Kind also geschlagen wird. Es muß ein unaussprechlicher, unerträglicher Ernst da sein, dem so eine große, unermeßliche Person entgegengeht und dafür leidet und stirbt. Und wenn du recht tief bedenkst, daß Gottes Sohn, die ewige Weisheit des Vaters, selbst leidet, so wirst du wohl erschrecken und je mehr, je tiefer.“
b. Zweifle nicht, du seiest es, der Christum also martert, denn deine Sünden haben’s gewißlich gethan. Also schlug und erschreckte St. Peter (Apostelgesch. 2) die Juden gleich wie ein Donnerschlag, da er zu ihnen allen insgemein sprach: „Ihr habt Ihn gekreuzigt“, daß drei tausend denselbigen Tag erschreckt und zappelnd zu den Aposteln sprachen: „O lieben Brüder, was sollen wir nun thun?“ „Darum wenn du die Nägel Christi siehest durch seine Hände dringen, glaube sicher, daß es deine Werke sind; siehst du seine Dornenkrone, glaube, es sind deine bösen Gedanken etc.“
 „Nun siehe, wo Christum eine Dorne sticht,
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Wilhelm Löhe: Einfältiger Beichtunterricht für Christen evangelisch-lutherischen Bekenntnisses. Kommissionsverlag der Buchhandlung der Diakonissenanstalt, Neuendettelsau 1900, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Beichtunterricht_(4._Auflage).pdf/20&oldid=- (Version vom 17.7.2016)