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an jede andere Rücksicht dem Zusammenfinden der Personen unterordnen muß. Von diesem Gesichtspunkt aus sind große Fonds großen Gebäuden vorzuziehen. Die Gebäude der älteren Waisenanstalten sind großen Theils große Denkmale ihrer Stifter geworden, in denen kein Leben mehr haust. Große Fonds aber laßen sich überall hin leiten und können überall ihre Wirkung beginnen, wo man die Persönlichkeiten findet.


 13. Von den vorausstehenden allgemeinen Grundsätzen giengen eine Anzahl von Pfarrern und christlichen Frauen aus, als sie den Entschluß faßten, vorbehaltlich der Genehmigung unsrer Obrigkeit, die Nr. 1–5 genannten Zwecke durch Gottes Barmherzigkeit sich zum Ziele einer gemeinsamen Thätigkeit zu stecken.

 14. Ihr Gedanke wäre, einen Frauenverein für weibliche Diakonie zu gründen, dessen Wirkungskreis das lutherische Bayern, dessen Anfangspunkt die Gründung eines lutherischen Spitals und einer damit verbundenen Diakonissenanstalt, dessen Fortgangspunkt vielleicht die Uebernahme der Bedienung der kleineren und größern Spitäler etc., dessen liebstes Ziel Bildung der weiblichen Jugend des Landes zum Dienste JEsu in der leidenden Menschheit wäre.

 15. Die Vorsteherinnen für Spital und Diakonissenanstalt sind vorhanden, einige schon ausgebildete, der lutherischen Kirche angehörige Diakonissen werden kaum fehlen, – eine große Betheiligung christlicher Frauen ist zu hoffen, – an männlichem Beistand namentlich von Pfarrern und Seelsorgern, mangelt es nicht.

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Wilhelm Löhe: Bedenken über weibliche Diakonie. Sebald’sche Officin, Nürnberg ca. 1853, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Bedenken_%C3%BCber_weibliche_Diakonie.pdf/7&oldid=- (Version vom 24.7.2016)