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die Kälber erzieht, und stellt, sobald die Kuh das Kalb gelecket hat, dasselbige gleich von der Kuh weg; welches wohlgethan ist. Er läßt auch das Kalb nicht 6 Wochen saugen, sondern wenn es 8 Tage lang die Milch herbeygesogen hat, so melkt er die Kuh aus, und läßt dem Kalbe die Milch aus dem Kübel saufen, damit die Kuh geschont werden möge; doch gibt er dem Kalbe sein Grummet-Futter nicht vor dem Saufen, sondern Heu vor, und Grummet nach dem Trinken; weil sich das Grummet, wenn das Vieh darauf sauft, gerne ballet. Man schüttelt auch bey uns Grummet und Stroh durcheinander, reiniget fleißig die Baren, und erhält dadurch das Vieh bey der Freßlust. Man striegelt auch bey uns, und bürstet das Vieh hernach ab. Es gedeihen auch die Kälber, die im März, April und May fallen. Der Durchfall, den sie auf frühes grünes Futter bekommen, kann bald durch Waizenkleien, oder dürres klein geschnittenes Rindfleisch, wenn man es ihnen zu fressen gibt, gestillet werden.“

M.