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weil ihn die Erfahrung schon oft belehrte, daß ein ausländischer Ochs, den sie an den langen rauhen Haaren und an der von der inländischen verschiedenen Farbe erkennen, beynahe einen Centner weniger Fleisch macht, als ein inländischer von der nämlichen Größe, ob schon beyde das nämliche Futter bekamen, und gleich lange Zeit in der Mastung standen. Auch dieß lehrte ihn eigne Erfahrung, daß jener ein rauheres Fleisch und ungleich weniger Unschlitt bekommt, als dieser; daß die Häute von diesen mehr von den Gerbern gesucht werden, als von jenen; und daß die Ochsenhändler, die nach entfernten Gegenden handeln, die ausländischen stehen lassen, und einheimische einkaufen: darum mästet der Bauer auch lieber sein inländisches Vieh, als das ausländische und er kauft ein solches Stück nicht eher, als bis ers tief unter dem Preis einhandeln kann. Das ausländische aber ist jenes, das von einem Schweizerfarren oder von einer Schweizerkuh kommt, oder aus der Oberpfalz in die hiesige Gegend getrieben wird. Wenn schon jenes das Seinige an Größe merklich übertrifft, so mästet er dieses doch weit lieber, weil es ihm nicht so viel Futter kostet, und doch fetter und schwerer wird. Eben so ungern kaufen sie auch die Ochsen