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sey, wurden sie wider ihn ergrimmt, griffen, schlugen und peinigten ihn, stießen ihn endlich heraus und rissen ihm die Zunge aus. – Kaum aber waren sie voller Freuden und in der Meinung, daß sie ein großes Werk gethan hätten, zu ihrem Schmause zurück gekommen, so wurden ihre Speisen zu Steinen, sie aber ihres Augenlichtes beraubt. Wie sie nun dadurch zur Erkenntniß ihres Unrechts, an Christo und seinem Knechte Sueder verübt, gebracht wurden, ließen sie sich zu demselben führen und baten[WS 1] ihn demüthig um Verzeihung. Hiezu war nun Suederus nicht allein willig, sondern er versprach ihnen auch Hülfe und Rückkehr ihres Augenlichtes, wo sie sich mit ihm nach Werden zum Grabe des heiligen Suibertus begeben würden. Der Vorschlag wurde zu Werke gerichtet, und sie reiseten zusammen auf Werden. Kaum waren sie daselbst angekommen, so wurden sie Alle, nebst dem Sueder, welcher in seinem Herzen den H. Suibertus angerufen hatte, durch dieses Verdienste geheilet; Sueder bekam seine Zunge, und die Heiden ihre Augen wieder. Wodurch denn nicht allein sie, sondern auch hernach Viele in Soest und der Gegend bekehret wurden.

(v. Steinen Gesch.)


III.


Das Grab der heiligen Ida.

Nachdem die heilige Ida ihren Gemahl, den tapferen Herzog Egbertus durch den Tod verloren hatte, ließ sie neben der Kirche zu Herzfeld an der Lippe ein

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: bat
Empfohlene Zitierweise:
H. Stahl alias Jodocus Temme: Westphälische Sagen und Geschichten. Büschler'sche Verlagsbuchhandlung, Elberfeld 1831, Seite 268. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Westph%C3%A4lische_Sagen_und_Geschichten_268.png&oldid=- (Version vom 23.2.2020)