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Schauspiele zusahen. Und diese? fragte er, sein Schwert wieder aufgreifend.

Sind meine Retter! erwiderte die Dame, indem sie freundlich ihren Vater und den Ritter Morian zu Zurmühlen führte. Dieser Herr, fuhr sie dann zu Beyden fort; hat mich aus den Händen eines frechen Räubers errettet, von dem ich Euch nachher erzählen werde. Ohne ihn und die Seinigen sahet Ihr mich schwerlich wieder.

Der Burggraf ergriff freundlich Zurmühlens Hand und drückte sie. Euer Name? fragte er.

Zurmühlen! antwortete dieser, Kaufmann aus Münster!

Herr Zurmühlen! fuhr der Burggraf fort; ich danke Euch. Euer Muth soll nicht unbelohnt bleiben!

Ich habe an keinen Lohn gedacht, als ich die Gräfin befreyete! erwiderte Zurmühlen, zwar bescheiden, aber nicht ohne jenen edlen Stolz, der ihm eigen war. Wollt Ihr aber, Herr Graf, fuhr er fort, mir Gleiches mit Gleichem vergelten, so begleitet mich nach jener Gegend des Waldes hin, wo ich noch immer Getöse vernehme, und wo wahrscheinlich mein Sohn mit meinen übrigen Reisegefährten überfallen ist.

Durch das Gesicht des Burggrafen flog ein Zug, wie fast des Schreckens. Hermann, fragte er den Ritter Monian; Bömmelingen ist doch nicht? –

Freylich! freylich! versetzte der Gefragte bedenklich. Mit dem ganzen Haufen muß er dort seyn! Gerade in der Gegend! Wir wollten ja dort in der Nähe zusammenstoßen!

Voran, Kameraden! rief der Burggraf ohne sich weiter zu bedenken, drückte den Helm fester in die

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H. Stahl alias Jodocus Temme: Westphälische Sagen und Geschichten. Büschler'sche Verlagsbuchhandlung, Elberfeld 1831, Seite 183. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Westph%C3%A4lische_Sagen_und_Geschichten_183.png&oldid=- (Version vom 23.2.2020)