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Elias Grail,
eine geschichtliche Sage.


Unter den fränkischen Königen, die am Ende des siebenten Jahrhunderts regierten, lebten zwey Verwandte edlen Ursprungs, von denen der Eine Theodorich, der Andere Daltho hieß. Beyde zeichneten sich durch Muth, Tapferkeit und Treue aus, und leisteten ihren Königen die wichtigsten Dienste. Um diese zu belohnen, ernannte König Dagobert II. von Austrasien und Neustrien den Einen von ihnen, Daltho, zum Grafen von Thurgau in Helvetien und zum Advokaten des Bisthums Basel; den Anderen, Theodorich, aber machte er zum Grafen von Theisterbant und Cleve.

Die Grafschaft Cleve, die späterhin unter dem Kayser Sigismund zu einem Herzogthum erhoben wurde, besteht, wenigstens dem Namen nach, noch jetzt, und Jedermann kennt sie, ihre Lage und ihre Grenzen. Die Grafschaft Theisterbant aber ist ihrem Namen nach verschwunden. Sie bestand aus den Inseln Thiel und Bommel, dem Gebiete von Workum, Altena, Wanden, Heusdum, Arkel, Kulenburg und Büren, und dem ganzen Landstriche zwischen den Flüssen Lach und Linge bis an die alte Maas.

Empfohlene Zitierweise:
H. Stahl alias Jodocus Temme: Westphälische Sagen und Geschichten. Büschler'sche Verlagsbuchhandlung, Elberfeld 1831, Seite 131. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Westph%C3%A4lische_Sagen_und_Geschichten_131.png&oldid=- (Version vom 29.12.2019)