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R. A. L. [Anonym]: Was ist ein Söldengut?

§. 8.

 Ich überlasse billig Fränkischen – mit historischen und diplomatischen Hülfsmitteln versehenen Gelehrten die Entscheidung; so wie ich überhaupt den Wunsch wiederhohle, von diesen über die wahre Natur und Eigenschaften der Söldengüter hinlänglich berichtiget und unterrichtet zu werden. Jede Verbesserung werde ich mit dem lebhaftesten Dank erkennen. –

R. A. L. 


 Ich füge noch aus Frischens Teutschen Wörterbuch einen Artikel bey, der manchen Zweifel heben wird.

 Seld, sagt Frisch, ist ein veralteter Name einer Bauern-Hütte. Lat. barb. selda, oder sellda.

 Selda im du Cange ist taberna mercatoria. Auf den Dörfern aber, geringe Bauernhäuser, da kein Acker dabey. Als Besold. Thes. pract. p. 43. beym Wort Anschlag: „Die zwo von der Herrschaft neuerbaute, und dem Besitzer allein aus Gnaden auf ihr Lebenslang verliehene Sölden, darein weder Acker, Gärten noch Wiesen gehörig.“ Sonst hieß eine Sölde auch eine Gan-Hube, und war also etwas Acker dabey, oder ein Garten. Eine halbe Sölde, war ein

Empfohlene Zitierweise:
R. A. L. [Anonym]: Was ist ein Söldengut? in: Journal von und für Franken, Band 6. Raw, Nürnberg 1793, Seite 326. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_ist_ein_S%C3%B6ldengut.pdf/14&oldid=- (Version vom 1.8.2018)