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210. Eine Erinnerung an den Hussitenkrieg im Kloster Sankt Marienstern.

Sehenswert ist die Klosterkirche zu Sankt Marienstern bei Kamenz. Sie enthält wahre Kunstschätze an Bildern und Statuen. Die Altarbilder sind vielfach Meisterwerke. Da enthält ein zierlicher Altar in einer Hälfte eines Flügels ein denkwürdiges Bild. Dasselbe zeigt die Gestalten von drei Franziskanern, in deren Köpfen und Leibern hie und da Nägel stecken. Unter den Mönchen liegt ein gerüsteter Soldat, ein Hussit, auf dem der eine Mönch mit beiden Füßen steht, die beiden anderen je mit einem Fuße.

Wenden in Ostrow bei Kloster Marienstern.

Der untenliegende Hussit soll den Hussitenführer Ziska darstellen. Die Nägel, welche in den Körpern der Mönche stecken, deuten hin auf die Qualen, denen einst die Klosterbewohner von Kamenz und Sankt Marienstern von seiten der Hussiten ausgesetzt waren. –

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Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 492. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_492.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)