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in jenen Bergen bei Oberlangburkersdorf früher tatsächlich auch Goldbergbau getrieben worden sei.

Wiederholt haben Bergkundige das Gestein und Erz jener Berge einer genauen Prüfung unterzogen und das Vorhandensein von Gold bestätigt. Doch der Abbau würde nicht lohnend sein und die Unkosten decken. Vielleicht kommt aber einmal die Zeit, daß die in den Bergen zwischen Oberlangburkersdorf und Neustadt ruhenden Schätze von neuem gehoben werden und dann hoffentlich auch mit Erfolg.

Auch am Hochwalde zwischen Neustadt und Neukirch waren einst Bergwerke vorhanden. Darüber schreibt Herr Kirchner Emil Häntzschel in Neustadt in der „Neuen Sächsischen Kirchengalerie“, Band Ephorie Pirna, Seite 894 und 895, wörtlich:

„Zur Hebung Neustadts haben jedenfalls die im 14. Jahrhunderte in und um den Hochwald befindlichen und ziemlich ergiebigen Goldbergwerke Veranlassung gegeben. Dieses Goldbergwerk bei Neustadt wird am 10. November 1333 vom Kaiser Ludwig IV. dem Bayer, dem Meißnischen Markgrafen Friedrich und am 6. Februar 1350 vom Kaiser Karl IV. den Gebrüdern Friedrich, Balthasar, Ludwig und Wilhelm, Landgrafen zu Thüringen verliehen. Die Abteilungen „Rote Pfütze“ und „Goldgruben“ im Hochwalde erinnern uns heute noch an die frühere Existenz des Goldbergwerkes. Schon im Anfange des 14. Jahrhunderts bestand in Neustadt bereits ein förmliches Ratskollegium, da Sebnitz und Schandau nur Stadtgerichte hatten, auch war es unter den Städten, die früher zu dem Amte Hohnstein gehörten, die älteste und zugleich größte und volksreichste. Im Jahre 1500 hatte es bereits 107 Häuser, bis 1547 entstanden 22 neue, und 1553 befanden sich hier, ohne die öffentlichen Gebäude, 136 Häuser.“[WS 1]

Ein Welscher sagte einst zu einem Bewohner des Meißner Hochlandes:

„Ihr Meißner ahnet gar nicht, welche Schätze Eure Berge enthalten! Unermeßlich reich könntet Ihr werden, wenn Ihr sie heben würdet!“

Anmerkungen (Wikisource)

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 462. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_462.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)