Seite:Was die Heimat erzählt (Störzner) 459.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Auf dem Dotal- oder Pfarrgut sind oben auff dem höchsten Berge zwei Gruben, gleichsam mit einem Wald umgeben, welche man die Silber-Gruben nennt, und gibt es (meldet der jetzige Pfarrer) der Augenschein, daß vor diesem ein Bergwerk dagewesen.“

Der frühere Großdrebnitzer Pfarrer, P. Carl Aug. Rüdiger, schreibt:

„Am Fuße des Oberdorfes ist ein Flüßchen, welches die Silberwäsche heißt, weil vor langen Jahren aus dem Sande dieses Flüßchens soll Silber gewaschen worden sein. Auch ist ein starkes Drahtgitter aufgefunden worden, das italienische Silberwäscher zurückgelassen haben sollen. Nach einer anderen Angabe soll ein Venetianer, namens Verso, mit seinen Gehilfen hier Gold gewaschen haben. –

Auf dem Berge, welcher zum Pfarrgute gehört, sind zwei Gruben, welche die Silbergruben genannt werden, wodurch es wahrscheinlich wird, daß einmal ein Bergwerk hier gewesen ist.“

Christian Gercken sagt hierzu in seiner Stolpener Chronik:

„Sonst verdient hierbei noch angemerkt zu werden, daß der Venetianer Verßo bei hiesiger Brettmühle ein Ertz-Zug, der mehr denn halb Silber gewesen, angetroffen, auch mit seinen Kameraden gut Gold gewaschen hat.“ –

Auch bei Steinigtwolmsdorf hatte man in jener Zeit ein Erzbergwerk angelegt, über das Christian Heckel schreibt:

„Anno 1698 ist das Bergwerk allhier, die Gold-Gruben genannt, nach bergmännischer Einmuthung von Herrn Schlinzigken, Bergbeschworenen aus dem Bergamt Glashütte, befahren, mit Steiger und Bergleuten ordentlich bebauet, Schacht und Stollen getrieben und ein rechtes Bergwerk von 124 Kuxen aufgenomen worden. Weil aber die Gewerken, indem es nicht alsobald erwünschte und zulängliche Ausbeute gegeben, müde worden, anno 1702 wieder liegen blieben.“

Christian Gercken sagt über das Steinigtwolmsdorfer Bergwerk folgendes:

„Anno 1698[WS 1] hat man angefangen, das Bergwerk allhier, die Gold-Gruben genannt, zu bauen, welches aber Anno 1702 wiederum liegen geblieben, jedoch hat man neuerlich (1762) wieder einen Anfang gemacht mit dem hiesigen Bergbau.“

Dennoch scheint noch am Ende des 18. Jahrhunderts das Goldbergwerk bei Steinigtwolmsdorf in Betrieb gewesen zu sein. Wann der Bergbau aber wieder eingestellt wurde, das wird nicht gemeldet. Die Goldgruben bei Steinigtwolmsdorf sind den Umwohnern aber heute noch bekannt.

Nach den verschiedenen Sagen, besonders nach den Walensagen zu schließen, ist einst auch am Butterberge bei Bischofswerda und am Valtenberge bei Niderneukirch Erzbergbau getrieben worden[WS 2]. Wie Sagen allgemein berichten, liegen in beiden Bergen unermeßliche Schätze vergraben. So ruht im Valtenberge eine große Braupfanne, gefüllt mit lauter Gold.

Bei Hauswalde liegt der Krohnenberg. Am 12. Oktober 1903 war der Wirtschaftsbesitzer Herr Mager aus Hauswalde auf seinem Grundstücke am Krohnenberge mit Ackern beschäftigt. Da brach plötzlich die Erde ein. Es bildete sich eine bedeutende Vertiefung. Nur mit größter Anstrengung rettete er sich und die Tiere. Man hielt anfangs die entstandene Erdeinsenkung für eine alte Brunnenanlage. Allmählich aber kam Licht in die Sache. Mit Hilfe zweier Gesellen säuberte der Besitzer in anstrengender Arbeit die Grube bis zu einer Tiefe von 10–12 Meter. Unter anderem

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: 1689, siehe Google
  2. Vorlage: werden
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 459. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_459.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)