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196. Ehemaliger Bergbau in der Umgegend von Bischofswerda und Neustadt.

Wie alte Urkunden melden, wurde vor Jahrhunderten in der Umgegend der Städte Bischofswerda und Neustadt Bergbau getrieben. Man grub hier nach den edelsten Metallen, nach Gold und Silber. Hier und da erinnern noch die verfallenen Gruben und alten Halden an jene Zeit, auch Namen und Sagen geben uns heute noch dunkle Kunde davon. –

Goldbach bei Bischofswerda.

In Christian Heckels Chronik vom Jahre 1713 heißt es wörtlich:

„Es sollen hier (Bischofswerda) auch Bergwerke gewesen sein, als eines in dem Bautznischen Pusche nach Demitz zu, das andere in dem Grund nahe Goldbach. Ob nun das Dorf davon den Namen hat, lasse ich an seinem Orte gestellt sein. Sie sollen teils wegen der schlechten Ausbeute, teils durch den Hussiten-Einfall 1428 ins Stocken kommen sein, welches ich in seinen Wert und Unwert lasse.“

Ein Erzbergwerk gab es einst auch bei dem Kirchdorfe Großdrebnitz. Heckel sagt: „Im Oberdorfe am Ende, in der alten Aue, liegen über das Flößgen daselbst zwei runde Stück Holz befestigt, welches man die Silberwäsche nennt, weil vor langen Jahren daselbst aus dem Sande des Flößgens soll Silber gewaschen worden sein. Wie denn bei dem letzten Bauer des Dorffs noch ein stark drättern Gitter gefunden worden, welches die Silber-Wäscher, welche daselbst logiert und sonder Zweiffel Italiener gewesen, zurückgelassen. Zum Andenken wird es anitzo in der Sacristei verwahrlich beibehalten.

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Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 458. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_458.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)