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172. Georg v. Carlowitz raubt den Magister Jacob Heinrici in Budißin.

Es war am 9. Juli 1561. Der 73jährige Magister Jacob Heinrici, Senior und Officialis in Bautzen, war mit seinen Schülern zur Mette in der Kirche. Mitten in der Andacht wurde derselbe von einem Knaben angesprochen und ersucht, hinab in das Schiff der Kirche zu kommen.

Bautzen. St. Petri, Orgelseite.

Ein guter Freund, der eine weite Reise antrete, wolle ihn noch einmal sehen und sprechen. Der Magister geht vom Chore herab bis zum Taufstein. Da kommen aus den Stühlen Edelleute hervor, grüßen ihn freundlich und ehrfurchtsvoll. Sie gehen mit ihm bis in die Vorhalle der Kirche. Hier erfaßt plötzlich der Ritter Georg von Carlowitz den Magister von hinten, wirft dem erschrockenen Greise den Chorrock über den Kopf, damit der also Ueberfallene nicht schreien kann, und trägt ihn hinaus vor die Kirche. Hier steht eine Kutsche bereit. Auf dieselbe wird der gefangene Magister geworfen. Sogleich

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Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 402. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_402.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)