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152. Die Laußnitzer Heide.

Zwischen Ottendorf-Okrilla und dem Städtchen Königsbrück breitet sich ein umfangreiches Waldgebiet aus, das man die Laußnitzer Heide bezeichnet. Diese steht nach Westen zu mit der Radeburger und Moritzburger Heide in Verbindung. Sie umfaßt eine Fläche von ungefähr 5000 ha und kommt inbezug auf den Umfang der Dresdener Heide fast gleich. Man teilte sonst die Laußnitzer Heide ein in das Laußnitzer, Würschnitzer und Okrillaer Revier. Das Würschnitzer Revier ist aber jetzt mit den beiden anderen vereinigt worden. – Umrahmt wird die Laußnitzer Heide von den Orten Ottendorf, Okrilla, Moritzdorf, Lomnitz, Höckendorf, Gräfenhain, Königsbrück, Steinborn, Bohra, Kleinnaundorf, Würschnitz, Boden, Großdittmannsdorf, Medingen und Cunnersdorf.

Ottendorf um 1840.

Die zwei inmitten der Heide liegenden Orte sind Laußnitz und Glauschnitz. Nach dem ersten Orte ist die Heide benannt worden. Zwischen diesen beiden Dörfern liegt der große Schießplatz für die Infanterie, auf denen viele Wochen vor den Manövern reges Leben herrscht. – Durchschnitten wird die Laußnitzer Heide von der am 16. Oktober 1884 eröffneten Bahnlinie Klotzsche–Königsbrück, bez. Schwepnitz und von der alten Land-, Heer- und Poststraße, welche seit dem 13. Jahrhunderte Dresden und Königsbrück verbindet und Jahrhunderte hindurch den Handel Frankreichs und der Rheingegenden durch das Meißner Land mit Schlesien und Polen vermittelte. Freilich im Laufe der Zeit hat dieser uralte Verkehrsweg, jetzt unter dem Namen „die Königsbrücker Straße“ bekannt, manche Abänderung erfahren. Doch in der Hauptsache hat die Straße noch ihre frühere Richtung inne. – Seit dem Jahre 1827 wird die Laußnitzer Heide auch von schnurgeraden Schneisen und Waldwegen durchkreuzt. Nur noch einige von den alten, krummlinigen Wegen sind beibehalten worden, z. B. „die grüne 1.“ – Die Laußnitzer Heide gehörte früher zu der Herrschaft

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Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 361. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_361.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)