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auf den Chor zu setzen, „im Oberwerk und Rück-Positiv alles Metall zu gebrauchen, in den letzteren zwei neue Register, als ein scharf dreifach und Sesquialtera, ingleichen zum Oberwerke einen neuen Posaunen-Baß von 16 Fuß und Trompeten-Baß von 8 Fuß zu machen.“ – Die Arbeit war für 280 Gulden verdinget worden. Dazu erhielt Tamitio freie Kost und freies Lager während des Aufstellens und Umarbeitens der Orgel und zwar bei dem damaligen Organisten Herrn Joh. Gottfried Crantzen, der für das Beherbergen des Hoforgelbaumeisters 77 Gulden und 2 Groschen erhielt. Zu dieser großen Reparatur hatte schon im Jahre 1679 George Friedrich Fesser, Oberwasserinspektor in Dresden, 100 Gulden geschenkt, der Rat spendete ebenfalls 100 Gulden und George Dittrich Neumann 40 Gulden. Im Jahre 1690 war die Orgel fertiggestellt, und es hatte der Umbau 600 Gulden und 6 Pfg. gekostet. Sechszehn Jahre später machte sich aber schon wieder eine größere Reparatur nötig. Diese führte der damalige Schulmeister und Kantor Jacob Ulisch aus Harthau aus, und forderte derselbe für seine Arbeit 105 Gulden. Dieser Jakob Uhlisch aus Harthau starb am 4. Mai 1732, 84 Jahre alt. Er wird als ein sehr tüchtiger Schulmann gerühmt, dazu auch als ein sehr tüchtiger Orgelbauer.

Der Neumarkt von Bischofswerda. Im Hintergrunde rechts das Rathaus.

Auch über den in Bischofswerda gepflegten Kirchengesang erfahren wir so manches Interessante in den alten Chroniken. Heckel spricht sich in der Beschreibung der Stadt Bischofswerda über denselben aus und zwar in höchst anerkennenden Worten. Er sagt wörtlich:

„Den Chor betreffend, so ist solcher aus Liebe Gottes zu diesem seinen Hause also bestellet, daß wir weiter der Mönche Geplerr aus den Missal-Büchern nicht dürfen anhören, sondern singen und musicieren des Herrn

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Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 316. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_316.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)