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trauten Wohnstätte nur noch rauchende Trümmerhaufen. Die Stadt war ein Raub der Flammen geworden. Innerhalb der Stadtmauer verschonte das wütende Feuer nichts als drei kleine Häuser zwischen der Töpfer- und Dresdner Gasse an der Stadtmauer. Bischofswerda schien aus der Reihe der sächsischen Städte ausgestrichen. Doch reichlich flossen aus der Nähe und Ferne die Unterstützungen, und schöner und blühender erhob sich die Stadt aus den Ruinen, so daß sie heute zu den freundlichsten Städten unseres Vaterlandes gehört. –

Die Bürgerschule von 1863 in Bischofswerda. Im Vordergrunde Kriegerdenkmal von 1870/71.

Die damalige Stadtkirche Bischofswerdas, die Vorgängerin der jetzigen, ging am 12. Mai 1813 mit den übrigen Gebäuden der Stadt in Flammen auf. Am 13. Mai, früh um 2 Uhr stürzte der brennende Kirchturm in sich zusammen, und die Glocken vom Jahre 1672 zerschmolzen.

Als am 25. Mai des genannten Jahres noch ein Gewölbe der abgebrannten Stadtkirche zusammenstürzte, wurde von den Trümmern desselben der damalige Diakonus Johann Gottlieb Ernst Gulich erschlagen. Bis zum Jahre 1819 blieb nun das Diakonat unbesetzt. –

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Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 311. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_311.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)