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Silber. Dieser kostbare Schatz ist aber nur in der Johannisnacht zu finden und zu heben. Er wird von einem graugekleideten, kleinen Kobold bewacht, der diejenigen, welche ihm in den Weg kommen, verhöhnt und verspottet. „Geht man jedoch mit dem Ausschlage der 11. Mitternachtsstunde in der Johannisnacht dorthin, so erblickt man zuerst ein blaues Flämmchen, welches sich aus der Erde erhebt und nach und nach die Gestalt eines Männchens annimmt, das einen großen Schlüssel in der rechten Hand hält. Diesem hat man sich zu nähern und ihm durch Zeichen anzudeuten, daß man den Schlüssel zu haben wünscht. Dann wird das Männchen auf einmal verschwinden, und man wird den Schlüssel in der Hand haben. Nun soll sich auf einmal die östliche Seite des Berges öffnen, und man wird eine Tür erblicken; hat man diese mit dem Schlüssel geöffnet, so gewahrt man die Braupfanne, allein man darf sich nichts von den darin befindlichen Kostbarkeiten aneignen, sondern nachdem man etwas, gleichviel was, hineingeworfen, geht man rückwärts, den Schlüssel in der Hand, den Berg hinab, ohne sich von den erscheinenden Spukgeistern schrecken zu lassen. Zwar wird nun die Türe wieder verschwinden, allein wenn man drei Tage nachher an dem Orte, wo sie gewesen, abermals nachgräbt, öffnet sie sich wieder mit dem bewußten Schlüssel, und nun kann man sich ihren Inhalt aneignen.“

(Dr. Gräße.)

Barmherzigkeits Stift.

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Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 253. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_253.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)