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48. Die Stadtkirche zu Stolpen.

Der 17. Oktober 1898 war ein Freudentag für die Kirchgemeinde Stolpen. An diesem Tage wurde die in den Jahren 1897 und 1898 so herrlich restaurierte Stadtkirche eingeweiht. Die Weihrede hielt Herr Sup. Dr. Blochmann aus Pirna, der seiner Ansprache die Worte zu grunde legte: „Nun will ich zu dir kommen und will dich segnen.“ –

Die Stadtkirche zu Stolpen, auch Pfarr- oder Hauptkirche ehemals genannt, [Stolpen hatte früher drei Kirchen] ist zum Teil noch ein Denkmal mittelalterlicher Baukunst. Sie stammt aus dem 15. Jahrhunderte, ist vollständig aus Stolpner Basalt aufgeführt und wurde vom Meißner Bischof Johann VI. von Salhausen im gotischen Stile erbaut. Leider zerstörten Brände im Jahre 1632 und 1723 verschiedene Teile der Kirche. Der älteste und sehenswerteste Teil aber, der Altarplatz und seine Umgebung, ist bis zum heutigen Tage erhalten geblieben. –

Kirche mit altem Turm vor der Erneuerung.

Die Stadtkirche zu Stolpen ist aus der ehemaligen Kirche des im Hussitenkriege 1429 zerstörten Städtchens Jockrim hervorgegangen und erhielt durch ihren Erbauer, den Bischof Johann VI., ihren jetzigen Standort. –

Im Jahre 1632, am 1. August, wurde diese Kirche zum ersten Male durch Feuer zerstört. Den Wiederaufbau begann man mit der Aufführung des Turmes. Die neuen Glocken, welche in diesen eingehangen wurden, läutete man am 8. Oktober 1646 zum ersten Male. Mit dem eigentlichen Kirchenbau wurde erst im Jahre 1648 begonnen, nachdem die Kriegsunruhen vorüber waren. Schon am 1. August 1649 konnte die Weihe vollzogen werden. Der

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Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 106. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_106.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)