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Schon der dreyßigjährige Krieg hat die Pfarreinkünfte ungemein geschmälert, weßwegen damahls viele Pfarren mit einander verbunden worden sind. So wurden z. B. in der Gegend von Uffenheim, die Pfarren Pfaffenhofen mit Buchheim, und Rudolshofen mit Ermezhofen verbunden. Und es wird kaum eine Pfarre in jener Gegend seyn, wo die Pfarrer aus ihren Besoldungsbüchern nicht sollten beweisen können, daß ihre bestimmte Besoldung vor jenem verderblichen Krieg, weit beträchtlicher, als nach demselben, gewesen sey.

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Die bestimmte Besoldung bey den Fränkischen Pfarren bestehet gemeiniglich in einer geringen Morgenzahl von Getraid- und Krautfeld, wie auch etlichen Morgen Wiesen. Ausserdem haben sie noch Gültfrüchte von Roggen, Weizen, Dinkel und Haber. Diese haften theils auf Bauernhöfen, oder auch auf gewissen mit einander verbundenen Äckern und Wiesen, die der Pfarre lehenbar sind, und Gütlein genennet werden. Es ist selten eine Dorfpfarre, die ursprünglich nicht mit 40 bis 80 Malter (wovon bey den glatten Früchten 2 Malter ein Simra machen, bey dem Haber ungefähr 21/2 Malter dazu erfordert werden) benannter Früchte,