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100 Gulden ansetzet, wird man die Sache gewiß nicht übertreiben. Die Türken und Mohren sind auf den Gebrauch dieses Getränks verfallen, weil ihnen ihr Gesetz den Wein verbietet, und weil der Kaffe, wenn solcher, wie jene Völker zu thun gewohnt sind, auf das Essen ohne Milch genossen wird, die Verdauung befördert, und dem Durst widerstehet. Warum aber die Teutschen, die so viele Abwechselungen von erlaubten Getränken haben, den Kaffe zu ihrem Lieblingstrank erwählet haben, ist mir eine unerklärbare Sache.

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Vielleicht glaubt man, daß ich die Sache übertreibe, und daß der Thee, an dessen Stelle der Kaffe eingeführet worden ist, eben sowohl als der Kaffe, Kosten verursachet habe. Welche Vergleichung! Von einem, höchstens anderthalb Pfund Thee kann ein Pfarrer mit Weib und Kindern ein ganzes Jahr hindurch frühstücken, da ihm im Gegentheil das Kaffetrinken jährlich auf 100 Gulden zu stehen kommt. Ich will zwar nicht in Abrede seyn, daß sich einige Haushalten in diesem Punct mit geringern Kosten durchschlagen, zumahl da man auf den Einfall gerathen ist, dieses Getränke mit allerhand Zusätzen zu vermischen. Gesetzt aber auch, daß