Seite:WalserGiftmörderin.pdf/35

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Die Buser selbst, hierüber ins Verhör gezogen, stellte die Vergiftung der Tochter des Bestimmtesten in Abrede, sie habe kein anderes Verbrechen begangen, außer gegen Ihren Mann. Die Todesumstände erzählt sie wie ihre Magd.


XV.
Der Sohn Heinrich erschießt sich.

Ein böser Geist schien sich des Buserschen Hauses bemächtigt zu haben; eine Greuelthat folgte der andern und Abscheu und Entsetzen knüpfte sich an den Namen der sonst so gut renommirt gewesenen Drahtzugmühle. Freitag Abends den 14. Juni 1839 ging durch Taglöhner Frei von Füllinsdorf beim Statthalteramt Liestal die Nachricht ein, daß sich der Sohn Heinrich Buser in der Drahtzugmühle im Laufe des Nachmittags erschossen habe. Hr. Statthalter Spitteler begab sich in Begleit des Bezirksphysikus Dr. Bohni sogleich an Ort und Stelle. Sie trafen den Leichnam mit Gilet, Hosen und Hemd und Pantoffeln angekleidet, eine Treppe hoch in dem Schlafzimmer des Bruders Jakob Buser auf dem Boden ausgestreckt an, neben ihm einen gewöhnlichen Scharfschützenstutzer. Eine runde Schußwunde von der Größe eines Batzenstücks befand sieh an der untern Seite des Unterkiefers gegen dem Halse. Das Gesicht war ganz zerstört, von einer großen Blutmasse umgeben; ringsherum lagen Knochen und Fleischstücke das Gehirn außer dem Kopf, einzelne Theile davon neben Blutflecken an der Wand klebend, der Anblick war gräßlich.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Ulrich Walser: Die Giftmörderin. J. U. Walser, Arlesheim 1840, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:WalserGiftm%C3%B6rderin.pdf/35&oldid=- (Version vom 1.8.2018)