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IX.
Antworten der Herrn Aerzte.

Diese schildern den Krankheitszustand Busers ungefähr wie er oben (Abschnitt VI.) angegeben ist. Die Ursachen betreffend, äußern sie sich sehr vorsichtig. Bohni sagt: „dieselben seien sehr schwer auszumitteln, und um so schwieriger, da von dem Kranken keine bestimmte Data darüber erhältlich und die Zufälle selbst nur ein unvollkommenes und unbestimmtes Resultat gewährten.“ Jenny leitet die Erscheinungen möglicher Weise von Gift her, Bestimmtes aber lasse sich noch Nichts ausmitteln.


X.
Die Buser will den Gefängnißwärter bestechen.

Unterm 20. Mai zeigte der Gefängnißwärter Rudin dem Statthalter schriftlich an, daß die Müllerin ihm eine Belohnung von 100 Neuthalern nebst Verschwiegenheit (es möge Etwas nützen oder nicht) versprochen habe, wenn er ihr erlaube, einen Brief an ihren Schwager in Gelterkinden zu schreiben. Rudin antwortete ihr: er thue es nicht, er sei beeidigt. Müllerin: bei den Großen werde auch viel Derartiges getrieben, man setze sich über den Eid hinweg; er würde ihr und der ganzen Familie einen großen Dienst erweisen, wenn er einwilligte. Sie möchte ihrem Schwager nur schreiben, daß er sich bei den Doktoren, die ihren Mann nach seinem Tode untersuchen

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Johann Ulrich Walser: Die Giftmörderin. J. U. Walser, Arlesheim 1840, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:WalserGiftm%C3%B6rderin.pdf/25&oldid=- (Version vom 1.8.2018)