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mit der Anzeige: daß sein Bruder Heinrich seit geraumer Zeit kränkle, sich gegenwärtig sogar in hoffnungslosem Zustande befinde und diese seine mißlichen Umstände seiner Ehefrau zuschreibe, von welcher er Gift erhalten zu haben behaupte. Zugleich machte er ihn auf das starke Gerede über den vor 2 Jahren Statt gefundenen plötzlichen Tod der einzigen Tochter des Bruders aufmerksam, wobei die Mutter gar keine Theilnahme gezeigt habe. Aus dem weitern Gespäch mit dem Dennuzianten ergab sich dann das Nähere, was dem Statthalter mehr als hinlänglichen Grund zum sofortigen amtlichen Einschreiten darbot. Nachdem derselbe Tags darauf den Patienten Buser selbst an dessen Bette einvernommen und seine Angaben mit denjenigen seines Bruders übereinstimmend gefunden hatte, verfügte er, was folgt: 1) Die Herbeischaffung der Anna Maria Buser auf heut’ Abend 5 Uhr. Mit diesem Auftrag wurde Landjäger Löliger sogleich abgeschickt. 2) Der Mann soll von Stund’ an seinen Verwandten zur Verpflegung übergeben werden. 3) Von Hrn. Dr. Jenny in Füllinsdorf einen Bericht über den Verlauf von Busers Krankheit mit Bezugnahme auf die desfalls herumlaufenden Gerüchte zu verlangen. 4) Hrn. Dr. und Bezirksphysikus Bohni anzuhalten, schleunigst das Ergebniß der Examination Busers einzugeben. 5) Auf Heuberger strenge zu vigiliren und deshalb an die aargauischen Behörden zu schreiben. 6) Das Bezirksamt Brugg um Einvernahme Stockar’s (der sich damals in Gebersdorf aufhielt) zu ersuchen. 7) Der Patient und Damnifikat Buser soll fortan dem Tit. Bezirks-Physikat übergeben sein.


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Johann Ulrich Walser: Die Giftmörderin. J. U. Walser, Arlesheim 1840, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:WalserGiftm%C3%B6rderin.pdf/22&oldid=- (Version vom 1.8.2018)