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von Fürstenberg und Herrn Adelberg von Bärenfels. Basel handelte hier wie in der Pfäffinger Sache, wo es das Geld für die Lösung der Burg vorgeschossen hatte. Es verpflichtete sich den Grafen und erwarb einen Anspruch auf die wichtige Herrschaft.

Nach des Grafen Tode 1519 hatte sich die Stadt an die Gräfinwitwe Margarethe zu halten. Diese wurde Basler Bürgerin, und das Ensisheimer Regiment vernahm, daß Basel ihr zur Einnahme von Landser behilflich sein wollte. Ensisheim mochte dies nicht geschehen lassen und brachte die Sache vor die Tagsatzung.

Wie sich nun der Handel weiter entwickelt, ist charakteristisch. Wir lernen wieder Basels Lage kennen: auf der einen Seite die Gegnerschaft Österreichs, auf der andern die Hemmung durch die Eidgenossen. Die Regentschaft nimmt Landser zu Handen und entsetzt die Gräfin, zwar unter Erlegung des Pfandschillings, des Amtes. Basel sieht sich die gute Gelegenheit entgehen und sein Geld gefährdet. Es sind die an Aufregungen und Verdruß reichen Wintermonate 1520, da der Rat noch andre Territorialpläne (Röteln Pfäffingen Biedertal) betreibt und überall auf Widerstände stößt. „Er will seine Ehre wahren“ und die Herrschaft Landser mit den Waffen einnehmen; die Eidgenossen sollen ihm helfen. Sein energisch instruierter Tagsatzungsgesandter führt „hitzige“ Beschwerden über Österreich; die Stadt sei gewillt, sich mit Gewalt zu „reichen“, was ihr vorenthalten werde. Aber die Eidgenossen verweigern nicht nur die Hilfe; sie behaften Basel beim Bundesbriefe und verlangen von ihm, sich jeder kriegerischen Unternehmung zu enthalten und nach Vorschrift der Erbeinung die Sache vor Recht gelangen zu lassen.

So bleibt Alles der Verhandlung anheim gestellt, und es beginnt das gewohnte Treiben. Mit Briefen Mahnungen Gesandtschaften Konferenzen. Auch diese Landserer Sache gelangt bis zum Kaiser an den Wormser Reichstag; auch bei ihr soll Schiner Helfer sein. Aber auch bei ihr kommt es zu nichts.


Burgund.

Seit Alters sehen wir das Leben Basels in Berührungen mit dem Leben Burgunds. Über alle Grenzen hin gingen geistiger und wirtschaftlicher Verkehr zwischen den oberrheinischen Landen und dem Tale des Doubs, den Quellgebieten der Saône. Hiezu traten noch politische Verhältnisse; sie führten die Truppen Basels dort hinüber vor Blamont l'Isle Héricourt usw. Jetzt, in der Zeit großer territorialer Entwürfe und Versuche, bemächtigen

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Rudolf Wackernagel: Geschichte der Stadt Basel. Dritter Band. Helbing & Lichtenhahn, Basel 1924, Seite 76. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wackernagel_Geschichte_der_Stadt_Basel_Band_3.pdf/97&oldid=- (Version vom 1.8.2018)