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weniger beteiligt gewesen zu sein; wir sehen ihn in Isenheim, später in Mülhausen sich aufhalten und durch Graf Oswald beschirmt werden. Gleich den Andern war auch er schon im August 1482 den Heimlichern zur Verfolgung übergeben worden. Jetzt im Herbst 1483 endlich fiel er den Baslern in die Hände; in einem breisgauischen Dorfe konnte er durch ihre Reiter festgenommen werden. Er kam nach Basel in den Turm und auf die Folter, die früher gemachten Mitteilungen ergänzend bekannte er in vollem Umfange seine und seiner Mitverschworenen Schuld; Mitte Dezembers wurde er hingerichtet.

Aber dies konnte dem Rate nicht genügen. Um auch des Hans Bischoff habhaft zu werden, trug er dem Pfalzgrafen, dem Markgraf von Nieder-Baden, allen Elsässer Städten die Sache vor und verlangte, daß sie ihm in ihren Gebieten die Verfolgung und Festnahme der Feinde gestatteten. In derselben Zeit, sofort nach Pfefferlins Exekution, verantwortete er sich zu Neuenburg vor den Breisgauer Ständen wegen dieser Verhaftung; auf einem heftig erregten Tage der Niedern Vereinigung brachte er wieder seine Beschwerden wegen Begünstigung der Verbrecher durch den Landvogt vor. Auch an Herzog Sigmund gelangte er deswegen. Aber die Fehde ging weiter wie bisher, hart, unerbittlich. Von den Helfern Hans Bischoffs, die in Basels Gewalt fielen, wurde Rudolf von Altnach enthauptet; Melchior Lenzli und Lorenz Asch konnten nur mit Mühe losgebeten werden. Basel erreichte jedenfalls soviel, daß Hans Bischoff im Elsaß und Breisgau sich nicht mehr sicher fühlte; er zog rheinaufwärts und fand bei den Hegauer Edeln Unterstützung. Diese, von Fridingen, von Reischach u. A., erklärten sich jetzt als Feinde Basels und gaben dem Bischoff Unterkunft auf ihren Schlössern. Damit änderte sich der Schauplatz der Fehde. Basel schrieb und drohte den Herren, verhandelte auch wieder mit Herzog Sigmund; seine Knechte lagen vor Hohenkrähen auf der Lauer. Endlich am 17. Januar 1485, durch Vermittlung Wendels von Homburg, kam ein Friede mit den Hegauern zu Stande, und dann am 3. August 1485, durch Vermittlung des Straßburger Bischofs, auch mit Ludwig von Thann. Dies war das Ende des ganzen Handels; der Hauptfeind Hans Bischoff war kurz zuvor durch Basels Rache ereilt worden, sodaß der Rat mit den Übrigen Friede machen konnte. Der Basler Metzger Uly Herry hatte sich das Blutgeld verdient und den Bischoff erstochen.

Die Bischoffische Verschwörung war gerichtet gegen die Machthaber, die großen Herren überhaupt. Aber bei den Gesprächen der Verschwörer war am meisten genannt worden und hatte als Schuldigster gegolten der

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Rudolf Wackernagel: Geschichte der Stadt Basel. Zweiten Bandes erster Teil. Helbing & Lichtenhahn, Basel 1911, Seite 151. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wackernagel_Geschichte_der_Stadt_Basel_Band_2,1.pdf/172&oldid=- (Version vom 28.8.2016)