Seite:Wackernagel Geschichte der Stadt Basel Band 1.pdf/565

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

dem Landvogt, die Erhebung neuer Zölle, die vor Beginn des Konzils nicht bestanden hätten, im Sundgau nicht zu dulden.

Auch auf dem Kriegsschauplatze hatte Basel seine Vertreter, Hans von Laufen und Heinrich Halbisen, mit der Instruktion, sich um Frieden zu bemühen. Sie trafen hier mit Offenburg zusammen, der im Auftrage des Königs und mit derselben Absicht wie sie die Bischöfe von Konstanz und Basel begleitete.

Am 22. Juli unterlagen die Zürcher im Gefechte bei St. Jakob an der Sihl; am 9. August brachte der Unterhändler Bischof Heinrich von Konstanz die Beredung einer achtmonatlichen Waffenruhe zu Stande.

Aber dieser „elende Friede“ band nur die Orte, die gegen Zürich gezogen waren, nicht auch Bern und dessen gesonderte Aktion im Westen. Teils durch Schwyz gemahnt, teils als „Hauptsächer“ war Bern am 7. August in den Krieg gegen Oesterreich gezogen, vor Laufenburg.

Auf dem Basler Markt hatte der Rat schon am 4. August verkünden lassen, daß er durch Bern zur Hilfe gemahnt worden sei; er habe die Hilfe zugesichert und gebiete Jedem, sich für das Aufgebot gerüstet zu halten. Am 10. August erging dieses Aufgebot; die Basler zogen aus und trafen vor Laufenburg mit den Kontingenten von Bern und Solothurn zusammen. Die Stärke des vereinigten Heeres betrug an die viertausend Mann.

Hauptleute in der Stadt waren Graf Ludwig von Helfenstein, Burchard Münch und Siegfried von Venningen, mit einer starken und kriegstüchtigen Besatzung. Die Beschädigung der Stadtmauer durch die Geschütze Berns und Basels erwiderten sie mit wiederholten Ausfällen, bei denen insbesondere die Berner Verluste erlitten. Von den Basler Belagerern weiß der Chronist zu erzählen, daß sie vorsichtig in Deckung blieben, sodaß ihrer im Gefecht nur Einer umkam.

Natürlich waren auch hier sofort Vermittler auf dem Platze: der Bischof von Basel, Graf Hans von Tierstein und Herr Rudolf von Ramstein. Diese begehrten, daß die Belagerer den am 9. August vor Zürich geschlossenen Frieden auch für sie anerkennen und das Feld räumen sollten. Hiezu wollten sich aber die Belagerer nur verstehen gegen Ersatz ihrer Kriegskosten. Endlich kam auf dieser Grundlage ein Friede zu Stande, am 23. August. Oesterreich sollte den drei Orten zehntausend Gulden Kriegsentschädigung entrichten und den Baslern außerdem noch tausend Gulden als Vergütung des durch Rechberg ihnen zugefügten Schadens. Eine besondere Verschreibung des Landvogts und der Stadt Laufenburg hatte die Zahlung dieser Summen zu sichern.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolf Wackernagel: Geschichte der Stadt Basel. Erster Band. Helbing & Lichtenhahn, Basel 1907, Seite 546. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wackernagel_Geschichte_der_Stadt_Basel_Band_1.pdf/565&oldid=- (Version vom 1.8.2018)