Seite:Wackernagel Geschichte der Stadt Basel Band 1.pdf/349

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

daß er dann 1399 mit dem benachbarten Solothurn und dem hinter diesem stehenden Bern ein Bündnis schloß zum Schirm des Wandels mit Leib und Gut in den Gebieten der Parteien. Der Edelknecht Ulman Renk regierte als sein Obervogt auf dem Schlosse Waldenburg.

Um so bedeutsamer aber und für die künftigen Geschicke dieser Lande entscheidend war es, daß jetzt die Stadt Basel eingriff, daß sie, unter sehr großen Opfern, den Markgrafen bei Seite schob und durch Uebernahme seines Guthabens wie zahlreicher sonstiger Schulden des Hochstifts den Pfandschatz für die Herrschaften zu einer Höhe steigerte, die eine Wiederlösung für Jeden schwer machte und dauernden Besitz der Stadt verhieß.

Am 26. Juli 1400 verkaufte Bischof Humbert der Stadt Basel die drei Herrschaften mit allen Rechten, Ehren und Zugehörden um zweiundzwanzigtausend Gulden und mit dem Vorbehalt, sie um die gleiche Summe jeweilen wieder an das Hochstift kaufen zu können; am gleichen Tage versprach er, die auf den Herrschaften ruhenden Schulden aus dem Kaufschilling zu tilgen.

Die Zahlung durch die Stadt erfolgte zum kleinsten Teile an den Bischof selbst, zum weitaus größern an dessen Kreditoren. In erster Linie wurde Markgraf Rudolf mit achttausend Gulden ausgewiesen; andere Gläubiger waren das Domstift mit siebenhundert Gulden, Herrn Arnolds von Bärenfels Frau mit dreihundertundachtzig, Herrn Hansen von Eptingen Tochter mit neunhundertundfünfzig, Jakob Zibol mit elfhundertundfünfzig, Burchard Sinz mit fünfhundertundfünfzehn, Heinrich Murer der jüngere mit sechshundert, die von Ratsamhausen und ihre Schwester mit dreitausend, aber auch der Brotbeck Wetscher mit fünfzehn, der Wirt in Delsberg mit fünfzehn, der Wirt Waltenheim mit hundertundfünfunddreißig, der Kannengießer mit drei, Hemerlin mit einem Gulden. Am 27. Juni 1401 war auf solche Weise ein Kapital von zwanzigtausendzweihundertundfünfundsiebzig Gulden durch die Stadt abgetragen; es folgten weitere Zahlungen für den Bischof an die von Grünenberg, Graf Otto von Tierstein usw.; endlich am 17. Januar 1403 konnte Humbert die Schlußquittung über den gesamten Betrag von zweiundzwanzigtausend Gulden ausstellen.

So schuf sich Basel ein Territorium, wie es damals keine andere Freistadt besaß.

Die Bedeutung dieses Aktes kann nicht hoch genug geschätzt werden. Er gab dem ganzen Regiment einen mächtigeren Zug, einen neuen Maßstab. Er vermehrte die wirtschaftlichen Kräfte, hob die Zahl der kriegerischen Mannschaft, steigerte Art und Umfang des Regierens. Und wie der Bund

Empfohlene Zitierweise:
Rudolf Wackernagel: Geschichte der Stadt Basel. Erster Band. Helbing & Lichtenhahn, Basel 1907, Seite 330. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wackernagel_Geschichte_der_Stadt_Basel_Band_1.pdf/349&oldid=- (Version vom 1.8.2018)