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Geld ins Haus trage, oder ans Fenster reiche, da doch ausdrücklich geboten ist, das Chaussee-Geld mit Bescheidenheit auf der Straße abzunehmen. Die Überforderung betreffend, so sind manche Chaussee-Einnehmer gewöhnlich mit Postillionen, Fuhrknechten u. s. w. arrangirt. Diejenigen, so zugleich Wirthe machen, geben zum Dank dafür freyen Trunk, und unterstützen auch ihre Zutreiber aufs kräftigste, wenn sichs ereignet, daß ein Reisender hierüber Klage führt. – e) Die Thorwächter, die für Öffnung der Thore in den kleinen Orten vermuthlich dießfalls bezahlt sind, fordern, hiefür Bezahlung, und man würde sich solche gefallen lassen, wenn sich diese Leute der Bescheidenheit errinnern möchten, und weniger auf Schuldigkeit drängen, und sogar bey Tag und Nacht für Retour-Pferde Zahlung forderten; wenigstens berufen sich hierauf Postillions u. dgl. und wenn diese an dieser Prellerey keinen Antheil haben, so stehen sie doch dießfalls mit einander in gutem Vernehmen. Würden Zoll-Inspectoren, Weg-Aufseher und dergleichen Personen darauf achten, daß die gedruckten herrschaftlichen Verordnungen aller Orten angeschlagen zu finden wären, so würde sich die Prellerey etwas mindern. Es ist nicht meine Sache hier etwas über schlechte Chausseen, häufige Schlagbäume zu sagen, denn diese sieht jedermann, und also auch die Territorial-Herren, ihre Räthe und Beamten.

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 Das Examiniren an Thoren von kleinen Provinzial-Städten ist in manchem Betracht etwas