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bisher von allen denjenigen Seiten bekannt war, von welchen es bekannt seyn könnte und sollte.

Aus den im VI Hefte gemachten Zusätzen und Berichtigungen wird man sich bereits überzeugt haben, daß wir die erste Pflicht des Historikers, Wahrheit zu finden, zu erfüllen suchen, und daß wir keine blinde Anhänglichkeit für gewisse Meinungen haben, sondern jede bessere Belehrung gerne annehmen. Auch in Zukunft werden wir diese Pflicht nicht vergessen. Man mache uns nicht den Vorwurf, daß in unserm Journal besonders Mißbräuche der katholischen Kirche gerügt werden. Der Geschichtschreiber erzählt, ohne Rücksicht auf die Religionspartey, zu welcher er gehört, das Gute und Böse, wo er es findet. Wir sind eben so bereitwillig, die Mißbräuche jedes andern Religionstheils, wenn sie gehörig beglaubigt sind, dem Publicum vorzulegen, so wie wir das, was Lob verdient, gewiß nie mit Vorsatz tadeln werden.

In der Vorrede des ersten Bandes, (deren Sprache ein Recensent besonders fehlerhaft gefunden hat, ohne es beweisen zu können,) haben wir unter die Ursachen der bisherigen Unvollkommenheit der Fränkischen Geschichtkunde die Verheimlichungssucht gerechnet. Man hat unter diesem Ausdruck die Bemühung, wirkliche Geheimnisse, die es seyn können und müssen, zu verbergen, verstehen wollen. Nach unserer Kenntniß des Sprachgebrauchs, welcher auch Adelung (im grammat. krit. Wörterbuch) beystimmt, wird verheimlichen, besonders von Geheimhaltung solcher Sachen,