Seite:Von einigen besondern Arten der Bettley, in einigen Gegenden des Frankenlandes.pdf/14

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

aus Wasser und Mehl bestehenden halb ausgebacknen Taig, der viel Ähnlichkeit mit den Judenkuchen hat: wie schädlich müssen sie da für die Gesundheit des Kindes seyn! Viele Kinder verlieren auch um diese Zeit ganz ihre Farbe, schleichen wie Gespenster herum und kränkeln.

 Daß dadurch das Kind zugleich ans Naschen gewöhnt werden könne, davon will ich nicht einmahl etwas sagen.

 Aber höchst verwerflich ist auch dieser Gebrauch in Absicht der so unnöthigen, oft drückenden Geldausgabe selbst, zumahl da bey uns (ich rede hier besonders vom Hohenlohischen) dem Vater noch nicht durch ein bestimmtes Gesetz untersagt ist, immer vor der nämlichen Thür anzuklopfen, das heißt, auch bey seinem zwölften Kinde, die nämlichen Gevattern zu wählen, die er bey seinen eilf Kindern hatte.

 Rechne ich die Zahl der Pathen auf ein Haus nur auf 24, (und ich halte dieß für einen mäßigen Durchschnitt;) und den Wehrt des Geschenks für einen Pathen nur auf einen Gulden; (abermahls ein ganz mäßiger Ansatz;) so kommt, das Ostergeschenk noch abgezogen, die Summe von 24 fl. heraus. Wahrlich eine ungerechte drückende Abgabe!