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Kindes; also bis ins 14 Jahr. Was nur ein bißchen von Stand oder Vermögen ist, pflegt auch bey dieser Gelegenheit seinen Pathen gemeiniglich, vom 1 bis ins 3te Jahr gerechnet, mit einem silbernen Eßlöffel zu beschenken, die Anzahl dieser Pathen mag auch so groß seyn, als sie immer will. Geht das Kind das erstemahl zum Abendmahl, so bekommt es gemeiniglich ein kostbar eingebundenes Beichtbuch.

Doch dieß ist nicht der einzige Contributionstermin im ganzen Jahr. Auch am Osterfeste wird vor der Thür angeklopft. Nur daß hier die Geschenke weit mäßiger sind. Die Betteley in diesem Zeitpunct nennt man „Ostereyer holen.“

 Dieser Gebrauch erscheint besonders aus zwey Gesichtspuncten sehr verwerflich.

 Einmahl ist er es in Absicht der Gesundheit des Kinds selbst. Da die Neujahrsgeschenke immer mit Zuckerwerk begleitet sind, ja, bey dem gemeinen unvermöglichern Mann, oft einzig aus Zuckerwaaren bestehen, und oft aus einer äusserst schädlichen Art von Zucker, die in einem policirten Lande schlechterdings nicht geduldet werden sollte; nämlich, dem eigentlich so genannten Marzipan, einem unverlohrnen