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die ganze Fabel, wie sie der Aberglaube erfand, für wahr hält.

 Und wie ungeziemend, wie unsittlich ist es viertens, die Religion in diese Possenspiele mit hinein zu ziehen! Ja! wie widerstreben diese geistlichen Comödien jedem bessern Fortschritte, jeder Aufklärung in der Religion!

 Man besorgt neue Gesangbücher; man ist bemüht, durch reine veredelte, vom spielenden und kindischen abgezogene Begriffe, – reineres, veredelteres Christenthum einzuführen, und läßt doch ruhig auf der andern Seite dem alten Götzen opfern, und gerade diesen Zwecken entgegen arbeiten! Denn wie spielend, wie geschmacklos, wie nonsensikalisch sind doch diese Liederverse, die man in einem Dorfe, je nachdem es groß oder klein ist, 20 bis 40, 50 mahl, herleyern läßt; und welche kleinlichte, kindische Ideen sind es, die besonders für den am Sinnlichen so sehr klebenden Landmann erweckt werden müssen, durch das Kindelein, so zart und fein; – das neu gebohrne Kindelein, das Herze liebe Jesulein!

 Sollte nicht wenigstens schon um dieser kindischen, erbarmungswürdigen, sinnlosen Verse willen, mit Recht die ganze Farce unterbleiben?