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die Römische Königl. Majestät Ferdinandus zu Regenspurg auf demselben Reichstag durch seinen Arzt bewahren lassen. Aber man hat keinen Betrug gefunden, ist also wunderbar von Gott gespeiset und erhalten worden. Nach solcher Bewahrung hat es der Römische König schön bekleiden lassen, mit einen Geschenk begnadiget und wiederum ihren Eltern heimgeschikt.

N. 2. Zur Zeit Romuli hatten die Römer einen Tempel des Friedens erbaut. Da fragten sie ihre Götter, wie lange solcher Tempel stehen und dauern würde? Hierauf bekamen sie diese Antwort Donec virgo pariat biß eine Jungfrau gebähren wird. Welches, wie sie solches für ein unmögliches Ding hielten, also meinten sie solcher Tempel würde ewig stehen und zu keiner Zeit untergehen. Dahero sie auch über dessen Thüre diese Worte schreiben ließen Templum pacis aeternum. Das ist: der ewige Tempel des Friedens. Aber was geschah? In derselben Nacht, da Christus geboren war fiel dieser Tempel ein und gieng mit allen zu Grunde.

N. 3. Philippus König in Macedonien als er sich mit einem grosen Kriegsheere der Stadt Bizantium näherte, um selbige einzunehmen, gieng ihm Leo Bizantinus entgegen und sagte O du großer König warum wilst du unsere Stadt belagern? Philippus antwortete, Weil ich in dieselbe verliebt bin und weil ich derselben geniesen wollte. Allergnädigster König versezte Leo, die Liebhaber gehen zu ihren Geliebten nicht mit Kriegs- sondern mit musikalischen Instrumenten. Welche

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Anonym: Von den Teutschen Schulen in Nürnberg in: Journal von und für Franken, Band 1. Raw, Nürnberg 1790, Seite 406. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Von_den_Teutschen_Schulen_in_Nuernberg.pdf/17&oldid=- (Version vom 1.8.2018)