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Unter dem Dache ist ein steinerner Gang, an welchem sich die sieben kurfürstlichen Wappen nebst dem Nürnbergischen Stadtwappen befinden. Dieser Gang ist eigentlich die Brusthöhe des ehemahls plattgebauten Daches nach Orientalischer Art, worauf in spätern Zeiten ein Teutsches Dach ist gesetzt worden. Man hat hier auch ehehin ein Nassauisches Wappen finden wollen; allein dieß war eine Verwechslung des Böhmischen und Pfälzischen Löwen mit dem Nassauischen. Im zweyten Stockwerk dieses Hauses soll sich eine Capelle befunden haben, welche Berthold XVIII. Bischoff von Bamberg, ein Graf von Leiningen, nebst andern Geistlichen bey St. Sebald und St. Lorenzen, zur Ehre des h. Lorenz geweihet haben, und worin Diether von Nassau, Adolfs Bruder seine erste Messe soll gehalten haben.[1] Diese Capelle ist jetzt in einen großen Saal verwandelt, und auf dem Chor an demselben, in welchem vermuthlich sonst der Altar der Capelle stand, befindet sich noch ein kleiner Glockenstuhl. Die Verzierungen dieses Chors mögen aus eben derjenigen Zeit seyn, in welcher das prächtige, von sehr guter Bildhauer-Arbeit


  1. Nürnb. Münzbel. IV. S. 54.