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und schönsten Züge im Charakter der hiesigen Einwohner, in welcher Tugend ihnen ihr ganzes Fürstenhaus mit den schönsten, reizendsten und rührendsten Beyspielen vorleuchtet. Denn es ist ausserordentlich, wie viel und mancherley Gutes unsre gnädigste und geliebteste regierende Landesherrschaft nicht nur, sondern auch unser theuerster Erbprinz, nebst dessen vortrefflichen Frau Gemahlin, und höchstverehrungswürdigen Schwester, der Prinzessin Caroline, an Armen und Dürftigen thut. Sehen sie diß, M. W. ja nicht für eine Schmeicheley an. Es ist die reinste Wahrheit. Das weiß Stadt und Land. Diese herrlichen Beyspiele von oben herab feuern nun – wenn auch Religion allein nicht schon das in dem Herzen dieses oder jenes bewirken sollte – jeden Unterthan zum Nacheifer an, der Gefühl für solche schöne Thaten hat. Freylich gibt es, wie Sie leicht von selbst erachten werden, auch hier noch so manchen, der sich Christ nennt, und doch für dergleichen keinen Sinn hat – der wahrscheinlich noch nie empfand, was für namenlose Wonne und Seligkeit es gewähre, aus reiner Gottes- und Menschenliebe seinen dürftigen Bruder zu erquicken, den Hungrigen zu speisen, den Durstigen zu tränken, den Nakenden