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Hanf (welcher nach dem Tode des Herrn Marggrafen nach Berlin ging und daselbst starb.) Ehe aber noch Walther seine bisherige Station verließ, so kam der Hessen-Kasselische Hofsteinschneider zu ihm, und suchte ihn durch die größten Versprechungen zu bereden, mit ihm zu gehen. Weil aber jener sein dem Herrn Hanf gegebenes Wort, als ein ehrlicher Mann halten wollte, so stellte ihm der Hessen-Kassler frey, zu ihm zu kommen, wenn es ihm beliebte, mit der Versicherung, zu jeder Zeit gewiß so aufgenommen zu werden, daß es ihn nicht gereuen würde, zu ihm gekommen zu seyn.

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 Walther machte sich nun zur Abreise nach Bayreut fertig, behielt aber nach bezahltem Lehrgelde nicht mehr als 4 Groschen von seinem jährigen, zu Goldlauter erworbenen Verdienste übrig. Gleichwohl nahm er bey seinen Freunden Abschied, um zur bestimmten Zeit an Ort und Stelle einzutreffen. Unter diesen fand er nun einen armen Vetter, der krank war. Und diesem schenkte er, von dessen Noth gerührt, diese seine letzten 4 Ggr. ohne sich darum zu bekümmern, wovon er seine Reisekosten bestreiten wolle. Gott – dachte er – Gott wird schon dafür sorgen! Und er sorgte wirklich,

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Anonym: Von Koburgischen Künstlern in: Journal von und für Franken, Band 6. Raw, Nürnberg 1793, Seite 264. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Von_Koburgischen_K%C3%BCnstlern.pdf/8&oldid=- (Version vom 1.8.2018)