Seite:Von Koburgischen Künstlern.pdf/22

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

seinen zweyten Sohn, theils weil er jenen, den Vater, als einen alten, theuren Freund liebte und hochschätzte, theils aber und allermeist deswegen, weil er von diesem seinem zweyten Sohn oft und viel hatte rühmen hören. Dieser hatte auch Lust, den Antrag anzunehmen; aber die betrübte, niedergeschlagene Mine seines Vaters weckte auch dießmahl das Gefühl kindlicher Liebe in seinem Herzen so, daß diese über den Reiz der glänzendsten Aussichten und aller zeitlichen Vortheile siegte, wofür Gott ihn segnen möge!

.

 Der dritte im Jahr 1761 geborne Sohn des alten Walthers, Johann Georg, erlernte die Goldarbeiterkunst, und das so gut und vollkommen, daß er sich durch seine Arbeiten bereits bey hohen und niederen Gönnern und Kennern sehr viel Beyfall erworben hat. Er verfertigt auch allerley niedliche Gemälde von Haaren zum Faßen, so wie andere Verzierungen von kleinen Perlen, welche Künste er von seinem Lehrmeister, dem vorhin genannten Herrn Scharf, gelernt hat. Überhaupt kann er alle Arbeiten machen, die man von einem geschickten Goldarbeiter nur immer verlangen kann, und hat nicht nur von Koburg, wo er sich niedergelassen,

Empfohlene Zitierweise:
Anonym: Von Koburgischen Künstlern in: Journal von und für Franken, Band 6. Raw, Nürnberg 1793, Seite 278. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Von_Koburgischen_K%C3%BCnstlern.pdf/22&oldid=- (Version vom 1.8.2018)