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beyde zu Brasselets für die selige Markgräfin von Anspach verfertigt.

 5. Die Philologie, da Amor auf dem Pegasus reitet.

 6. Den Hercules auf vielerley Art, als Bild, wie die Standhaftigkeit der Tugend alle Ungeheuer der Laster bezwingt.

 7. Viele Gruppen von Thieren nach der Natur, wozu ihm oft der Stein selbst die Ideen angab.

 Nur noch einer einzigen Arbeit muß ich hier gedenken, die unter seine größten Meisterstücke gehört. Es ist dieß ein Centaur, auf welchem der Cupido reitet; ein Sinnbild, daß die Liebe selbst Ungeheuer bezähme. Der Grund des zwiefaltigen Holzsteines, worauf er es schnitt, war ganz schwarz und vollkommen rein, der Centaur aber, so wie der Cupido, hochroth, und beyde Farben verloren sich so schön aufeinander, daß das Ganze eine herrliche Wirkung aufs Auge machte. Lange hatte der junge Künstler diesen Stein, bloß oval zugeschnitten, auf seinem Fenster vor sich liegen, und weidete sein Herz an dessen Anblick, daher sein Vatter, der dieß merkte, mehrere mahle gleichsam spöttelnd zu ihm sagte: „du wirst wohl noch etwas Rechtes daraus machen!“ Und

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Anonym: Von Koburgischen Künstlern in: Journal von und für Franken, Band 6. Raw, Nürnberg 1793, Seite 274. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Von_Koburgischen_K%C3%BCnstlern.pdf/18&oldid=- (Version vom 1.8.2018)