Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/88

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Die Handelsstadt Liebau.


Der Weg von Grobin nach Liebau führt durch ein kleines Erlenwäldchen, auf einem festen Damm, bis ungefähr eine halbe Meile von der Stadt, wo die Fahrt durch den tiefen Sand sehr beschwerlich wird. Man kann zuweilen, wenn kein Seewind weht, auch durch den Liebauischen See, der am Ufer nicht tief ist, einen bessern und nähern Weg haben. Doch wählt man lieber den beschwerlichen Umweg, weil dieser sicherer ist. Der See, aus dessen Fluten sich die Stadt erhebt, und der an vielen Orten mit Rohr und kleinen Inseln bedeckt ist, gewährt einen angenehmen Anblick und beschäftigt, besonders im Herbste, wo ihn zahllose Heere von allen Gattungen Enten und Schnepfen bedecken, das Auge so sehr, daß man darüber den beschwerlichen Sand an seinen Ufern vergißt. Hat der Winter eine Eisdecke darüber gezogen, so ist er von

Empfohlene Zitierweise:
Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/88&oldid=- (Version vom 29.12.2019)