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von Gröningen erwählt wurde. Indessen war schon unter den Bischöffen, die früher mit vielen streitbaren Männern an den Ufern der Düna gelandet waren, der Anfang gemacht worden, auch die heidnischen Bewohner Kurlands zu bekehren und zu unterjochen. Schon im Jahr 1217 wurde ein Graf von der Lippe als Bischof von Semgallen genannt und 1219 eroberte König Woldemar von Dänemark einen Theil Kurlands, und stiftete das Bisschofthum zu Pilten; doch konnte man die Kuren noch immer nicht als unterjocht ansehen; alle Augenblicke brach der Aufruhr gegen die Deutschen aus, und diese hatten, trotz des Vorzugs ihrer höhern Kriegskunst, Mühe, sich gegen die wilde Tapferkeit ihrer Gegner, die für ihre Freiheit und den Glauben ihrer Väter stritten, zu behaupten. Wann die Kuren auch in mehreren Schlachten überwunden und zur Taufe gezwungen wurden, so brauchte es nur einiger Zeit der Erholung, um in ihren Strömen und Seen die Taufe wieder feyerlich abzuwaschen, und dann kehrten sie zu ihren geweihten Hainen, in

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/47&oldid=- (Version vom 13.12.2020)